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Samstag, 12. April 2014

Gemeindeversammlung Diessenhofen vom 11.4.2014




Gemeindeversammlung Diessenhofen 11.4.2014
Cashflow von 1,45 Millionen Franken

Die Rechnung 2013 der Stadtgemeinde Diessenhofen schliesst mit einem Cashflow (Gewinn vor Abschreibungen und Rückstellungen) von 1,45 Millionen Franken.
Stadtammann Walter Sommer präsentierte dieses ausgezeichnete Ergebnis an der Gemeindeversammlung vom Freitag in der Rhy-Halle. Die 163 Stimmberechtigen stimmten allen Anträgen der Verwaltung und fünf Einbürgerungen zu. Im Anschluss an die Versammlung orientierte Energieberater Sven Fitz über die 2000-Watt-Gemeinde Diessenhofen.
Die Erträge im Rechnungsjahr waren rund 700‘000 Franken höher als im Vorjahr und eine Million höher als budgetiert. Dies ist auf den Verkauf einer Parzelle und einen höheren Anteil an kantonalen Grundstückgewinnsteuern zurückzuführen. Die Mehreinnahmen ermöglichten Abschreibungen von 1,4 Millionen Franken bei Investitionen von netto rund 400‘000 Franken. Daraus resultierte ein Finanzierungsüberschuss von 1 Million Franken. 
Er hilft der Gemeinde, die Investitionen 2011 und 2012 von rund 5 Millionen Franken für die Lettenhalle abzuschreiben. „Es ist ein ausserordentlich starkes Jahresergebnis“ rühmte Sommer. Die Rechnung der Stadtwerke ist mit Aufwand und Ertrag von je knapp 7 Millionen franken praktisch ausgeglichen.
Diskussionslos stimmte die Versammlung fünf Einbürgerungen zu. Martina Reale-Attili, Italienerin, und Vlora Bajrami, Kosovarin, sind beide in der Schweiz geboren und in Diessenhofen aufgewachsen. Deutsche Stattsangehörige sind Matthias Rüdiger Schmidt, Küchenchef in Stein am Rhein, und Ulrike Klossok, Pflegehelferin, mit Tochter Tanja, Sekundarschülerin.
Umstrittene Betonmauer am Rheinufer
Unter Verschiedenes entbrannte eine spannende Diskussion über die Rheinufer-Renaturierung. „Ich sorge mich um den wunderschönen Rheinuferweg von der Badi Diessenhofen bis in den Dschungel“ sagte Gerold Brütsch, Präsident der Pontoniere. Die neu gegründete Interessengemeinschaft Rheinuferaufwertung Igra setze sich für eine baldige Renaturierung dieses Uferabschnittes ein. Das sei eine Missachtung des Volkswillens, sagte Brütsch. Er erinnerte an die Gemeindeversammlung vom November 2012, als die Stimmbürger zustimmend zur Kenntnis nahmen, dass keine Veränderung des heutigen Zustandes geplant sei. 
Das Gewässerschutzgesetz zwinge nicht, jetzt etwas zu unternehmen. Es lasse uns 80 Jahre Zeit, ergänzte Brütsch. Günter Rieker, Präsident der Igra, wehrte sich gegen die Unterstellung, man missachte den Volkswillen. Es gehe bei diesem Thema transparent und demokratisch zu und her. Urban Brütsch, Präsident der Bürgergemeinde Diessenhofen, präzisierte die Ziele der Igra. Es gebe noch kein Projekt. Man werde lediglich abklären, was man tun könnte und auf welchen Abschnitten. Es müsse nicht die ganze Rheinufer-Mauer betroffen sein. 
„Es würde eine super Sache“ rühmte er die Idee für eine Renaturierung. „Wir sollen Schnellschüsse vermeiden“ erklärte Sommer. Man könne etwas unternehmen, müsse aber nicht. Für den Kanton sei die Renaturierung der Thur zehnmal dringender.
Eine 2000-Watt-Gesellschaft ist machbar
Im Anschluss an die Versammlung orientierte Sven Fitz, Energieberater, über die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft und deren Umsetzung in Diessenhofen. Vor zehn Jahren kam eine Gruppe von zehn Schweizer Wissenschaftlern zum Schluss, eine 2000-Watt-Gesellschaft sei machbar. Weltweit sollen pro Person maximal 2000 Watt verbraucht und eine Tonne CO2 verursacht werden. Die Energie soll gerechter verteilt werden. 
Pro Person brauche die USA mehr als 12000 Watt während Afrika mit nur wenigen hundert Watt auskomme, sagte Fitz. Eine CO2-Reduktion würde dann eine gefährliche Störung des Klimasystems vermeiden, wenn sie die globale Erwärmung auf maximal 2 Grad gegenüber dem vorindustriellen Wert begrenzt. In der Schweiz müsste der Energieverbrauch um zwei Drittel abnehmen. Dies soll bis ins Jahr 2100 erreicht werden. 
Fitz empfiehlt drei Strategien auf dem Weg in die 2000-Watt-Gesellschaft, Effizienz, Konsistenz und Suffizienz. Mehr Effizienz sei zum Beispiel mit dem Einsatz von Sparlampen zu erreichen. Unter Konsistenz versteht er, das Gleiche zu machen aber anders, zum Beispiel mit dem Einsatz von erneuerbarer Energie. Suffizienz sei gleichzusetzen mit weniger Verbrauch. Im Thurgau gibt es nebst Diessenhofen derzeit sieben 2000-Watt-Gemeinden. Sie streben mit einer klar definierten Strategie die hochgesteckten Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft an und werden dabei vom Kanton unterstützt. 
Diessenhofen setzte sich 1400 Watt pro Person zum Ziel, gegenüber heute 4300 Watt. Der CO2-Wert soll von 5,9 auf 0,7 Tonnen pro Person und Jahr zurückgehen. Das lokale Potential reiche aus, bis 2050 fast die Hälfte des Stromverbrauchs und 100 Prozent der Wärmeproduktion in Diessenhofen aus erneuerbarer Energie zu gewinnen. Vor allem der Wärmebedarf müsste deutlich verringert werden, zum Beispiel durch Gebäudeisolation. Vorschläge, wie Diessenhofen diese ehrgeizigen Ziele erreicht, können im Internet unter www.diessenhofen.aktiv-forum.com eingebracht werden. 
In diesem Forum wurde zum Beispiel vorgeschlagen, alle öffentlichen Beleuchtungen auf LED umzurüsten oder kein kostenloses Parkieren mehr zuzulassen. Die Energiepolitik des Stadtrates von Diessenhofen strebt an, dass pro Jahr mindestens zwei neue Solaranlagen und eine bis zwei Holzfeuerungsanlagen auf dem Stadtgebiet erstellt werden. Auf www.ecospeed.ch erfahren Sie ihre Energiebilanz und wie jede Einzelperson ihren Beitrag an die 2000-Watt-Ziele leisten kann, zeigt die Internetplattform www.wirleben2000watt.com.

Dieter Ritter (dr)
© Text und Fotos von Dieter Ritter
 Stadtammmann Walter Sommer präsentierte die Rechnung 2013


Der Stadtrat von Diessenhofen von links: Armin Jungi, Stadtschreiber, und die Stadträte Markus Birk, Stefan Gränicher, Andreas Wenger, Mirko Kelebuda, Urs Schum und Urban Brütsch

Zur Verfügung gestellt von Rhysolar:
Auf dem Weg zur 2000-Watt-Gemeinde: Solarpanels auf dem Dach der Schöttli AG in Diessenhofen.


http://www.latschariplatz.com


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